Diese Aufforderung von Baghira aus dem Dschungelbuch habe ich als Kind tausenfach gehört und mir immer wieder versucht vorzustellen wie es wohl wäre im Dschungel von Indien. Wie riecht es? Wie warm ist es? Wie hört es sich an? All diese Fragen wedren in ein paar Tagen beantwortet werden. Ich mache mich auf zu meiner insgesamt 5. Fotoreise und zu meiner 2. Fotoreise mit der wunderbaren Carina Maiwald.
Als ich in der ersten richtigen Umbrauchphase meines Lebens – besser bekannt als Pubertät – war, hatte ich auch meine erste Krise. Eine Sinnkriese vielmehr. Ich suchte Halt und fand ihn unter anderem im Freund meiner Mutter, den ich erstmal hassen musste natürlich. Nach kurzer Zeit musste ich allerdings feststellen, dass ich ihn mochte und wir philosophierten stundenlang über Sinn und Unsinn des Lebens. In dieser Zeit kam ich wieder mit Indien in Berührung. Rainer war oft in Indien gewesen auf der Suche nach Abenteuer. Drogen, das Land, die Philosophie … Im Kino lief „Sieben Jahre in Tibet“, der Dalai Lama, der Buddhismus, klassisch indische Musik die ganze Nacht in Stuttgart mit Tabla und Sitar und weiteren unaussprechlichen Instrumenten und Namen von indischen Künstlern. Der Geschmack von Mangosaft und Chai. All das weckte meine Sehnsucht. Jedoch ist Indien als Land der Extremen nicht gerade ein empfohlenes Reiseziel für junge Frauen. Also schlief der Traum und Indien verblasste.
Bis Carina mich letzten Herbst über ihre Instagram-Storys mitgenommen hat nach Indien. Jeden Tag dachte ich nur, oh, mein Gott, das will ich auch machen. Ich meine, dass sie bereits ankündigte, dass das auch eine Testreise wäre, da sie gerne eine Fotoreise anbieten würde im kommenden Jahr. Ja, und dann kam die Ankündigung für die Reise. Ich hatte schon Urlabspläne mit einer Freudnin gemacht, aber sobald die Ankündigung raus war, konnte ich mich nicht mehr an den Reiseplänen erfreuen. Ich war im Zwiespalt und blieb dort bis zuletzt. Ich redete mit ihr und sie sagte sofort, dass ich es machen sollte. Sofort packte mich die Reue, weil ich sie nicht hängen lassen wollte. ich dachte daran wie oft ich schon an wunderschönen Orten war und die Erinnerung nicht teilen konnte, da niemand bei mir war. Sie war die erste seit Jahren oder seit immer, die das gern tun wollte und ich hatte einen Egotrip. Also sagte ich Indien ab (offiziell hatte ich mich noch gar nicht angemeldet) und bereute es sofort.
Anfang August war ich bei einem Seminar bei Carina zuhause. Natürlich bekam ich das Klemmbrett mit dem Foto aus Indien vorne drauf. Wie konnte es anders sein? Während des Seminars kamen wir immer wieder auf die Reise zu sprechen. Mir war klar, dass ich eine Entscheidung treffen musste und telefonierte mit meiner Freundin. Ihr war klar, dass ich es tun musste und sie unterstützte mich. Am Donnerstag bringt sie mich zum Flughafen!
Die Vorbereitungen sind natürlich chaotisch. Und teuer … Indien muss fantastisch werden, denn ich habe noch nie so viel Geld bezahlt für einen Urlaub und mich noch nie so vorbereitet. Ich hab mich durchimpfen lassen, wovon nur ein Teil von der Krankenkasse bezahlt wurde, ich hab mir das teure (allerdings nicht so teure) Malariamedikament gekauft und diverse andere Medikamente. Ich hab das Visum beantragt und bekommen zu einem auch nicht ganz unerheblichen Preis. Der Flug natürlich, die ganzen Insektenabwehrmittel, ein paar stichsichere Kleidungsstücke, ein bisschen technisches Zeug… und natürlich die Reise an sich. Dabei muss ich sagen, dass die Reise günstiger ist, als so manche Reise, die mittlerweile angeboten wird, aber dazu an anderer Stelle eventuell mehr.
Heute muss ich schauen, dass ich schnell nach Hause komme und endlich alles in Koffer packen, sonst dreh ich durch 🙂
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